Workshops des Symposiums 2019
Nachmittags traf man sich in zwei kleineren Gruppen und diskutierte in Workshops intensiv über die Themen OER und ILIAS.
Gegen 15:30 Uhr war die Veranstaltung zu Ende.
Workshop 1: „Open Educational Resources (OER) – Allgemeine Grundlagen und Praxis am KIT“
Im Workshop „Open Educational Resources (OER) – Allgemeine Grundlagen und Praxis am KIT“ stellten Anja Schreiber und Peter Rempis von der Universität Tübingen zunächst die Grundlagen von OER vor. Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Diese offene Lizenz ermöglicht nicht nur kostenlosen Zugang und Nutzung, sondern erlaubt auch die Bearbeitung und Weiterverbreitung durch andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. Hierdurch ergeben sich natürlich nicht nur Vorteile, sondern auch einige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Überwindung, das eigene Werk für andere frei zu geben. Im Folgenden wurden noch verschiedene Lizenzoptionen vorgestellt sowie darauf hingewiesen, wo man OER am besten finden kann.
Innerhalb des Workshops wurden auch einige Beispiele von OER vorgestellt. Michael Menzel von der Universität Tübingen wies auf das Zentrale Repositoriums für Open Educational Resources des Landes Baden-Württemberg (ZOERR) hin, über das Hochschulen Lehr-/Lernmaterialien (OER) öffentlich zugänglich machen können.
Andreas Barth stellte das Projekt iBRIDGE vor – ein vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) geförderter, interaktiver Online-Brückenkurs der angehende Masterstudierende, auf ein Studium im Bereich Geophysik vorbereitet. Bei der Erstellung der 50 Lernvideos, welche den Kern des Onlinekurses bilden, wurde auf OER-Materialien zurückgegriffen und die Videos selbst wurden auch unter einer offenen Lizenz veröffentlicht um sie zur Nachnutzung durch andere geophysikalische Institute zugänglich zu machen
Im Folgenden moderierte Sarah Holstein vom ZML eine abschließende Diskussion zu den Hürden und institutionellen Voraussetzungen für die Nutzung und Erstellung von OER am KIT. Hierbei kristallisierte sich heraus, dass OER häufig nicht genutzt werden, weil zum einen das Thema und die Möglichkeiten noch nicht sehr bekannt sind und zum anderen die Unsicherheiten hinsichtlich der rechtlichen Nutzung noch sehr groß sind. Mögliche Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken, können Infoveranstaltungen sein sowie die Einführung von einheitlichen Qualitätssiegeln und -prozessen, beziehungsweise eine rechtliche Beratung. Hürden der Erstellung stellen vor allem fehlende Zeit und eine noch zu geringe Anerkennung von Aktivitäten in diesem Bereich dar. Die Verwendung von OER muss noch attraktiver gemacht werden. Anreiz schaffen könnte beispielsweise ein Erstellungsservice: Der Lehrende profitiert hierbei von der Unterstützung bei der medialen Umsetzung von Lehrmaterialien und muss sich im Ausgleich dazu verpflichten diese unter einen offenen Lizenz zu veröffentlichen.
>> Präsentation: Aktuelle Entwicklungen und Rahmenbedingungen zu OER am KIT (Sarah Holstein)
>> Präsentation: Das iBRIDGE Projekt
>> Präsentation Grundlagen OER
>> Präsentation ZOERR
>> Linkliste OER
Diese und weitere Informationsmaterialien zum Thema OER und dem ZOERR, zum Beispiel die OER-Broschüre und einige Flyer, finden sich auch in der Sammlung „Über OER“ auf dem ZOERR.
Workshop 2: „Next Level ILIAS am KIT“
Der zweite Workshop drehte sich rund um die Lernplattform ILIAS. In „Next Level ILIAS am KIT – Mehr ILIAS wagen!“ berichteten Thomas May und Franziska Wandelmeier zunächst über den aktuellen Stand von ILIAS am KIT. Das neue Design und die Mehrsprachigkeit sowie didaktische Templates eröffnen ganz neue Nutzungsmöglichkeiten des Lernportals. So können mittlerweile auch interaktive Elemente eingebunden werden, wie zum Beispiel eine 360°-Bibliothek oder Live-Voting. Zur aktuellen ILIAS-Landschaft am KIT gehören neben der Lehrinstanz inzwischen verschiedene weitere Instanzen, wie zum Beispiel für offene Lehrangebote oder E-Assessments.
In der Diskussion danach ging es vor allem um die eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden mit der Lernplattform sowie um ihre Wünsche für die Zukunft. Nicht nur Studienkoordinatoren und Dozierende, sondern auch Studierende konnten offen Kritik und Wünsche an das System äußern. Diese fließen in die unterschiedlichen Hilfs- und Unterstützungsangebote zu ILIAS ein. Der Wunsch nach konzeptionellen Kursvorlagen in Form von Modellkursen, werden in näherer Zukunft auf der Pilotinstanz umgesetzt.