Die Naturwissenschaften auf einen Blick – Abschluss der Lehrerfortbildung Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA) für Lehrkräfte der Sekundarstufe I

Biologie, Chemie und Physik ganzheitlich betrachten können Schülerinnen und Schüler an Realschulen seit einigen Jahren im Rahmen des Fächerverbundes Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA). Um den neuen Anforderungen an den naturwissenschaftlichen Unterricht zu begegnen, entwickelte das ZML gemeinsam mit den staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport das Kontaktstudium Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA) für Lehrkräfte der Sekundarstufe I. Nach einer Laufzeit von fünf Jahren fand diese Lehrerfortbildung im Herbst 2015 ihren Abschluss. Insgesamt nahmen etwa 400 Lehrkräfte an diesem Kontaktstudium teil.

Der Fächerverbund Naturwissenschaftliches Arbeiten an Realschulen erfordert von den Lehrkräften neue didaktische Ansätze und fachliches Hintergrundwissen in allen drei Fächern Biologie, Chemie und Physik. Ziel des Kontaktstudiums NWA war es daher, den fachwissenschaftlichen Hintergrund der Lehrenden zu erweitern, indem sie altes Wissen auffrischten und sich neue Kenntnisse aneigneten. Davon ausgehend erarbeiteten sich die Teilnehmenden themenorientierte Unterrichtsansätze, projektorientierte Unterrichtsbeispiele und unterrichtsrelevante naturwissenschaftliche Versuchsanordnungen. Ursprünglich konzipiert für Lehrende an Realschulen wurde die Zielgruppe bereits nach dem zweiten Durchlauf ausgeweitet auf Lehrkräfte von Haupt- und Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen und Sonderschulen mit entsprechendem Bildungsgang.

Jeder Durchlauf erstreckte sich über einen Zeitraum von 12 Monaten und umfasste insgesamt vier Themenmodule. Das Modul „Raumschiff Erde“ behandelte die Themen Klima, Ozon, Energie, Verkehr, Wasser und Nachhaltigkeit und bot damit eine ganzheitliche Betrachtung des für das Kontaktstudium relevanten Themenspektrums. Grundlagen aus der organischen und anorganischen Chemie waren das Thema im Modul „Stoffe“. Diese Einheit informierte insbesondere über Wasser, Zucker, Luft und Salz. Im Mittelpunkt des Themenbereichs „Information“ waren Biologie und Physik. Die Teilnehmenden erfuhren Wissenswertes rund um Elektrostatik, Stromkreis und Elektrizität im Alltag sowie über Speicherung und Verarbeitung von Information in biologischen Systemen. Zum Abschluss widmete sich das Kontaktstudium dem Thema Energie. In dem gleichnamigen Modul wurden beispielsweise die Grundlagen der Energieversorgung oder der Transport und die Speicherung von Energie betrachtet.

Das Kontaktstudium wurde als Blended-Learning-Veranstaltung bestehend aus Online-Phasen und zwei Präsenzphasen durchgeführt. Die Teilnehmenden eigneten sich während der Online-Phasen die Inhalte der einzelnen Module an. Hierbei standen Studienbriefe, Lernmodule sowie Vorträge von Fachexperten auf der Online-Plattform des ZML zur Verfügung. In Foren konnten sich die Lehrkräfte über ihre Erfahrungen austauschen, darüber hinaus erarbeiteten sie eigene Unterrichtskonzepte. Während der gesamten Weiterbildung wurden sie durch Tutor/innen begleitet. In den Präsenzphasen, die von Tutor/innen der zuständigen staatlichen Seminare organisiert wurden, lernten die Teilnehmenden unterschiedliche Aspekte naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen kennen und erhielten Anregungen und Versuchsanleitungen für den Einsatz im Unterricht.

Die Weiterbildung Naturwissenschaftliches Arbeiten fand großen Zuspruch bei den Beteiligten. Die Teilnehmenden haben ihr Fachwissen erweitert und auf dieser Basis Unterrichtsmaterialien erarbeitet. Als Blended-Learning-Weiterbildung lässt sich das Kontaktstudium gut in das Berufsleben der Teilnehmenden integrieren und kann mit seinem Konzept als Anregung für Weiterbildungen in anderen Schulfächern oder im fächerübergreifenden Unterricht dienen.